Während der Grabungskampagne im Oktober 2006 am Langwedeler Freibad unter Leitung der Verdener Kreisarchäologin Frau Dr. Precht wurden unter anderen sieben gusseisernen Kanonenkugeln aufgefunden. Die drei größten/schwersten davon sind in den folgenden Abbildungen zu sehen.
Der Langwedeler Kulturverein hat es mit Hilfe historischer Quellen unternommen, den Zeitraum einzugrenzen, während dessen die Kanonenkugeln bei Kampfhandlungen um die Langwedeler Burg verwendet wurden: Die Geschosse wurden wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg verschossen und sind niederländischer Provenienz (die dominierende Waffenschmiede zu dieser Zeit).
Diese Fundstück ist ein Krähenfuß, auch Wurfeisen, Wolfs- oder Fußangel genannt. Er ist eine Defensivwaffe. Sie dienten dazu, einen Feind zu Fuß oder Pferd aufzuhalten, indem sie in großen Mengen im Vorfeld von Verteidigungs-linien ausgelegt wurden. Die spezielle Anordnung der Dornen sorgt dafür, dass immer ein Dorn nach oben zeigt. Teilweise wurden Krähenfüße mit Widerhaken gefertigt.
Zu den präsentierten Fundstücken gehört auch ein Degen, der um 1960 im früheren Burgbereich gefunden wurde. Von Experten des Ostfriesischen Landesmuseums Emden wurde als Zeitraum, aus dem die Waffe stammt, die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geschätzt. Durch die Förderung der der Stiftung der Kreissparkasse Verden konnte der Langwedeler Kulturverein eine Konservierung bzw. Teilrestaurierung des Degens durchführen lassen.
Die Fundstücke können als Ergänzung der Ausstellung „Geschichte der Burg und des Amtes Langwedel“ zusammen mit einem Kanonenmodel aus dem 17. Jahrhundert seit dem 09. März 2008 im ersten Geschoss des Langwedeler Rathauses besichtigt werden.
Zusammen mit der Hauptburg Aufsicht, wie sie sich dem schwedischen „Condukteur“ Erik Dahlberg 1648 darstellte, ist in der nebenstehenden Abbildung der Gra-bungsbereich des Jahres 2006 dargestellt, wo die Kanonenkugeln und der Krähenfuß gefunden wurden.