15. August 2024: Kulturfahrt nach Buxtehude &Schloss Agathenburg

Die diesjährige Kulturfahrt des Langwedeler Kulturverein führte uns in die Hansestadt Buxtehude und zum nahe gelegenen Schloss Agathenburg. Pünktlich mit dem Bus des Reisedienst Wrede in Buxtehude angekommen, hörte der Nieselregen auf und wir konnten mit den netten Gästeführerinnen einen interessanten Rundgang durch die Gassen der Stadt machen.

Buxtehude, wo sich das Märchen zwischen dem Hasen und dem Igel zugetragen haben soll, zeigt sich heute als moderne quirlige Stadt an der Este, deren Wasser durch Buxtehude fließt. Das Fleth mit seiner Bebauung zu beiden Seiten sowie der Stadtgraben namens Viver prägen seit der Gründung im Jahre 1285 das Stadtbild. Wir tauchten in die Vergangenheit ein und erlebten die Historie durch die malerische Altstadt.

Die Gästeführerinnen nahmen uns mit auf eine Reise durch verwinkelte Gassen bis zur Flethmühle mit dem Ewer Margareta, einem plattbodigem Frachtschiff, das im Fleth liegt. Auch die Skulptur des Flethenkieker verweist auf die Buxtehuder Stadtgeschichte, als die Männer mit einem solchen Amt auf Hochwasser achteten. Während des Rundgangs erfuhren wir spannende Details über die Hansestadt mit ihrer abwechslungsreichen Geschichte.

Am Ende der Tour wussten wir endlich auch warum in Buxtehude die „Hunde mit dem Schwanz bellen“.

Nach einem Mittagessen im Ratskeller ging es mit dem Bus weiter zum Schloss Agathenburg. Bei einer Führung erfuhren wir, dass das Schloss unmittelbar nach dem dreißigjährigen Krieg durch den Generalgouverneur der schwedischen Herzogtümer Bremen-Verden, Hans Christoph von Königsmarck, errichtet wurde. Doch nur drei Generationen derer von Königsmarck lebten auf Schloss Agathenburg.  Besonders interessant war die Biografie des Sohn Otto Wilhelm Graf von Königsmarck, da dieser als General, Heerführer und Staatsmann in verschiedenen Diensten in ganz Europa tätig war. Er war u.a. an der schweren Beschädigung der Akropolis während des Großen Türkenkriegs beteiligt. Bewohnt wurde das Schloss aber in erster Linie vom weiblichen Teil der Grafenfamilie. Die berühmteste ist Maria Aurora Gräfin von Königsmarck. Die Enkeltochter des Schlosserbauers erlangte an den Adelshöfen Europas als Mätresse von August dem Starken großes Ansehen und Einfluss. 2015 wird das Schloss Agathenburg als frauenORT anerkannt. Nach den Königsmarcks erwarben verschiedene Besitzer das Schloss. 1985 fällt das Erbe des Schlosses an den Landkreis Stade. Nach einer umfangreichen Sanierung wird das Schloss 1991 als Kulturzentrum der Öffentlichkeit übergeben.

Die Führung durch das Schloss endete im Schlosscafé bei leckerem Butterkuchen und Kaffee/Tee. Bis zur Abfahrt nutzten wir noch die freie Zeit zu einem kleinen Spaziergang durch den großen Park mit altem Baumbestand und schön gelegenen Teichen an der landschaftlich attraktiven Lage am Geestrand.