Die Veranstaltung war neben einer Tour de Horizon der Frauenbewegung von Ende des 19. bis zur erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, national wie international, eine Lesung aus zwei ihrer Romane der Autorin Jutta Winter über Anita Augspurg und ihrer jüngeren Mitstreiterin Constanze Hallgarten.
Mit „Sonnenstürmerin“ ist die 1857 in Verden geborene Anita Augspurg, eine Frau mit Ecken und Kanten und Widersprüchen. Über sie, eine Vorkämpferin für Frauenrechte, Frauenbildung und Gleichberechtigung, schrieb Jutta Winter diesen Roman. Auf Basis einzelner wissenschaftlicher Arbeiten, geschichtlicher Arbeiten aus dem Landkreis und mit Unterstützung des Teams der Verdener Stadtbibliothek zeichnete Jutta Winter das Leben der Anita Augspurg nach.
Viel Raum nahm die Kindheit und Jugend in ihrem Roman ein, eine unruhige Zeit mit dem „Bruderkrieg“ zwischen dem Deutschen Bund und Preußen und dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871. Auch die letzten zehn Jahre ihres Lebens wurden in dem Roman gewidmet, in der sie und ihre Mitstreiterinnen Widerstand leisteten gegen die Willkür im Dritten Reich. Folgerichtig landete sie auf der schwarzen Liste der Nazis. Anita Augspurg starb 1943 im schweizer Exil.
Nach einer Lesepause wendete sich Jutta Winter dem Wirken von Constanze Hallgarten zu, eine der führenden Frauen der deutschen Friedensbewegung und las aus ihrem Roman, der ihr gewidmet war.
Die, hauptsächlich von Frauen besuchte Veranstaltung, bot Unterhaltsames wie Informatives – und darüber hinaus Kaffee und Kuchen.