Der Krieg in der Ukraine, direkt verbunden mit dem Namen des russischen Autokraten Putin, wird mit barbarischer Härte gegen die Zivilbevölkerung und die Lebensgrundlage der Ukrainer geführt. Nicht nur Staaten sondern auch wir einzelnen dürfen nicht tatenlos zusehen, wie das Land sich gegen einen Aggressor stemmt, um in Freiheit und in einem demokratisch verfassten Staatswesen leben zu können.
Deshalb veranstaltete der Langwedeler Kulturverein und der Verein für Kultur und Geschichte Daverden gemeinsam ein Benefizkonzert zugunsten der Ukraine. Dafür hat sich das ukrainisch-russische, künstlerisch vielbeachtete Ehepaar Alexandra Cherepanova und Evgeny Cherepanov für ein Klavierkonzert im Langwedeler Rathaussaal am 01. April 2022, 19:00 Uhr bereit gefunden. Für sie, die seit 2010 in Bremen ihr Zuhause haben, sind Bekundungen wie das Benefizkonzert eine Herzensangelegenheit. Unter anderem wurden Stücke von W. A. Mozart, C. Debussy und A. Dvorak gespielt. Aber auch ein Stück der zeitgenössischen ukrainischen Komponistin Bogdana Pratsuk, die während eines Bombardement, schon im Keller des Hauses ausharrend, die Mappe mit ihren Werken währenddessen noch aus der Wohnung rettete und dem Bremer Pianistenpaar zusandte.
Alexandra Cherepanova wurde 1985 in Kiew geboren und begann mit 6 Jahren mit dem Klavierspiel, gewann mehrere Preise und tritt sowohl als Solistin als auch mit namhaften Sinfonieorchestern auf.
Evgeny Cherepanov wurde in Sverdlosk geboren und studierte am Ural Staatskonservatorium sowie an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und an der Hochschule für Musik in Berlin. Er ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe.
Die Zuhörer des Konzerts waren vom Spiel des Musikerpaares ergriffen und in vielen Gesprächen wurde die Solidarität mit den aktuellen Leiden der ukrainischen Bevölkerung deutlich. Nicht vergessen werden sollten auch die lebenslangen, traumatischen Nachwirkungen des Krieges bei Erwachsenen wie bei Kindern. Besonders die älteren Menschen unter uns werden das vermutlich besonders nachfühlen können.
Evgeny Cherepanov moderierte das Konzert mit kleinen Episoden. Frau Alexandra Cherepanova sprach nach der Konzertpause das Publikum direkt an und brachte ihren Dank zum Ausdruck. In ihrer ukrainischen Muttersprache wandte sie sich an die anwesenden Flüchtlingsfrauen, die in Langwedel untergekommen waren. Vielleicht war es ein wenig Trost in ihrer nicht leichten Zeit.
Das Konzert, das von den Musikern gagenfrei gegeben wurde, erbrachte eine bemerkenswert hohe Spende. Es erscheint angemessen zu sein, den Weg des Geldes darzulegen, auch um Gelegenheit denen zu geben, die nicht am Konzertabend teilnehmen konnten und trotzdem spenden wollen:
Die Spende wird zunächst auf das Konto Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien, Lübeck, IBAN: DE83 2305 0101 0160 0898 50, BIC: NOLADE21SP Stichwort: Hilfe Kiew überwiesen. Damit werden ca. alle zehn Tage von der Initiative „Nothilfe Ukraine“ mittels Mitgliedern des Rettungsdienstes Ost Holstein und auf Grund laufend aktualisierter Listen dringend benötigte Medikamente und medizinische Ausrüstungen erworben. Diese werden zum Grenzort Uschgorod nahe der polnisch-ukrainischen Grenze ehrenamtlich transportiert, wo eine ukrainische, Partner-Hilfsorganisation den Weitertransport zum Zielort übernimmt. Die Initiative „Nothilfe Ukraine“ sorgt danach für maximale Transparenz über die Verwendung der Spendengelder und wird darüber Bericht erstatten. Wir denken, dass dieser Weg einer sehr zielgerichteten Hilfe gangbar und zuverlässig ist.
Die folgenden Fotos, alle von Frau Sylvia Bothmer (Copyright!) und dem Langwedeler Kulturverein dankenswerterweise zur Verfügung gestellt, zeigen Impressionen des Benefizkonzerts im Langwedeler Rathaussaal. Die Außenbeleuchtung hat Edelfried Hennings installiert. Auch ihm sei Dank.