18. März 2022: Der Klimawandel

Professor Dr. Thomas Jung hat am 18. März 2022, 19:00 Uhr den Vortrag zum Klimawandel in der Kleinkunstdiele des Langwedeler Häuslingshauses vor vollem Haus gehalten- soweit COVID 19 es erlaubte.

Prof. Dr. Thomas Jung ist Leiter der Sektion Klimadynamik, Sprecher des Forschungsprogramms „Changing Earth – Sustaining our Future“, Vizedirektor des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und Professor an der Universität Bremen.

Nach einem kurzen historischen Rückblick zur Klimaforschung und ihre damaligen experimentellen und theoretischen Methoden bis zurück in die Mitte des 19. Jahrhundert ging Prof Jung auf die aktuelle Klimaforschung ein, die geprägt ist durch eine wachsende Zahl an Messdaten, Fortschritte im Verständnis der Klimaphysik sowie neue, leistungsfähige Supercomputer. Sie haben die Erforschung des Erdklimas im zurückliegenden Jahrzehnt maßgeblich vorangetrieben und erlauben Antworten auf Fragen zum Klimawandel im Verlaufe der Zeit.

Mit großer Sachkenntnis und in anschaulicher Weise präsentierte Prof. Jung erforschte Sachverhalte und konkreten Auswirkungen auf zukünftige Klimaentwicklungen in der Atmosphäre. Die Vertrauenswürdigkeit der zugrunde liegenden Modelle und ihrer Aussagen wurde im Vergleich zu tatsächlich aufgetretenen atmosphärischen Temperaturverteilungen und -zuwächsen in der Vergangenheit eindrucksvoll demonstriert.

Die Wirkmächtigkeit der Klimamodelle wurde zudem durch grafische Abbildungen unterstrichen, etwa durch die Darstellung der Unterschiede der Temperaturverteilungen in der nördlich und südlichen Hemisphäre, und die physikalische Erklärung dieser Phänomene insbesondere im Bereich der Antarktis oder die Temperatursteigerungen in Deutschland in verschiedenen Szenarien.

Prof. Jung wies auch auf die außerordentliche Wärmeaufnahme der Ozeane und ihren klein erscheinenden aber bemerkendwerten Temperaturanstieg hin. Er erläuterte, wie dadurch die Gesamtheit der Veränderungen durch den Klimawandel vor der Wahrnehmung „versteckt“ würden und erläuterte, dass z.B. in der Antarktis die Gefahr von „Kipppunkten“ (schon?) erreichbar sein könnte, nach deren Erreichen sich neuartige Zustände einstellen könnten (eher unfreundlich für die Menschheit?).

Dem etwa 45 minütigen schloss sich eine Diskussionsrunde an mit Fragen und Kommentaren – alles sachlich und mit einem wohltuenden Ton. Der Langwedeler Kulturverein ist dankbar dafür und auch für die beträchtliche Höhe der Spenden. Schließlich sei auch nochmals an Prof. Jung für sein Kommen und den lehrreichen Vortrag gedankt. Vielleicht hilft es ja auch, Leugnern des Klimawandels argumentativ etwas entgegen setzen zu können.