Was Sie an diesem Tage 20:00 Uhr im Langwedeler Rathaus versprochen wurde: Basierend auf dem Shakespeareschen Gedichtband aus Sonetten wird das Publikum in die Welt der Liebe, Lust, Begierde, Entsagung, Erfüllung, Treulosigkeit, Verdacht und Verrat, Altern und Vergänglichkeit entführt – alles andere als die Anbetungen an eine idealisierte Geliebte. Einlass zu dieser Veranstaltung ist 19:30 Uhr.
Und das Versprechen an das zahlreich gekommene Publikum wurde gehalten und dankbar angenommen.
Vertont haben Mellow Melange fast ausschließlich die englischen Originalfassungen Shakespeares, die in ihrer Metrik wundervoll fließend und damit selbst schon fast Musik sind. Damit sind atmosphärisch dichte Songs entstanden, die bezaubernd zart, pulsierend kraftvoll, düster zweifelnd, augenzwinkernd raffiniert oder selbstbewusst forsch daherkommen. Mal klingt es nach Jazz, Folk, Swing oder Rock, dann wieder nach Renaissance oder klassischer Kammermusik. Die von Petra Janina Schultz rezitierten deutschen Übertragungen von Rainer Iwersen und Christa Schuenke fügen sich in die Kompositionen ein, unterbrechen die Songs, werden zuweilen gerappt, im Dialog mit einem Musiker oder vom ganzen Ensemble uni sono gesprochen.
Zu den Darbietenden des musikalisch-literarischen Abends:
Petra Janina Schultz ist in Berlin geboren und hat dort auch die Schauspielausbildung absolviert. Nach unterschiedlichen Theaterstationen, u.a. in München, Erfurt und Krefeld hat es sie 2001 nach Bremen verschlage wo sie seit dem in stiller Verehrung des Barden von Stratfort-upon-Avon Teil des Ensembles der Bremer Shakespeare Company ist.
Die musikalische Skala des Ensembles ist genau so vielfältig wie das Wort „mellow“ Bedeutungen hat: freundlich, heiter, lieblich, locker, reif sanft, weich. Oder doch eher mürbe saftig oder garbenebelt? Auf jeden Fall eingängig berührend und gleichzeitig anspruchsvoll, was für Langwedel nicht neu war, denn das Ensemble hat im Langwedeler Rathaus schon einmal überzeugt.
Fotos: 1-3 Sabine Prüser, alle anderen Wolfgang Hielscher